Der physische, energiegeladene Tanz erzeugt eine ” entkörperte” Wirkung, da der Körper durch Bewegung seiner Begrenztheit entkommt.
Das hat eine sogähnliche Wirkung. Die Tänzer und Tänzerinnen wirbeln mit Hochtempo durch Bewegungsfolgen, die ebenso akkurat wie explosiv wirken.
Georg Reischl, versteht es, Bewegungsabläufe zu dekonstruieren und neu zu komponieren, indem er sie einer scheinbar unberechenbaren, Instinkthaften Körperintelligenz überlässt. Die Tänzerinnen und Tänzer wirken wie eine Mischung aus exotischen Schlingpflanzen und Raubkatzen. Durch ihre Körper mäandern unzählige Bewegungsimpulse, die sich gegenseitig anzutreiben oder aufzuheben scheinen. Unterstützt wird dieser Eindruck von der eigens für das Stück komponierten Musik von Michiel Jansen, die mal wuchtig, mal filigrane Klangschleifen durch den Raum pulsieren lässt und die raumgreifenden Schritte der Tanzenden in unterschiedliche Richtungen zu drängen scheint. Die zwölf Tänzerinnen und Tänzer des Luzerner Ensembles meistern Reischls anspruchsvolle Choreographie mit Bravour.
Montag 23. November 2009, Luzern, Eva Bucher